Die Welt des Swing

Es gibt eine Vielzahl von Swing Tänzen! Unten sind die Tänze beschrieben, die man bei uns im Verein lernen kann.

Swing


Swingtanz ist eine lebendige und improvisationsfreudige Tanzform, die in den 1920er bis 1940er Jahren parallel zur Swingmusik in den USA ihren Ursprung fand. Die Geschichte des Swingtanzes beginnt in den späten 1920er Jahren in den Schwarz-US-amerikanischen Tanzclubs von Harlem, New York, vor allem dem Savoy Ballroom und dem Cotton Club und – tief verwurzelt in der Schwarz-US-amerikanischen Kultur.

In den 1930er und 1940er Jahren erlebte der Swingtanz eine wahre Blütezeit, als Jazz Musik unter anderem von Billie Holiday, Duke Ellington, Ella Fitzgerald und Count Basie populär wurden. Swingtanz ist nicht nur ein Ausdruck von Lebensfreude und musikalischem Rhythmusgefühl, sondern auch ein bedeutender Teil der Schwarz-US-amerikanischen Kultur – ein Medium für soziale Begegnung, Kreativität und gesellschaftliche Teilhabe – ein Saver Space wo Schwarze Individuen sein durften. Die internationalen Szene, wird sich zunehmend auch der historischen und kulturellen Verantwortung bewusst:

Swingtanz war – und ist – weit mehr als Unterhaltung: Er war ein Akt kulturellen Selbstbewusstseins in einer von Rassentrennung und Diskriminierung geprägten Gesellschaft. Die Tanzsäle jener Zeit boten Räume, in denen sich Schwarze gegen soziale Ausgrenzung behaupten, Gemeinschaft erleben und ihre individuelle und kulturelle Identität stärken konnten. Orte an denen sie sein durften.

Zu den bekanntesten Swingtänzen heute zählen der Lindy Hop – er verbindet Einflüsse aus Charleston, Jazz und Stepptanz und steht für kreative Freiheit, rhythmisches Ausdrucksvermögen und soziale Verbundenheit.

Ander Tanzarten sind Charleston, Shag und Balboa. Jeder dieser Tänze hat seinen eigenen Charme und Stil, aber sie teilen eine gemeinsame Grundlage – die Geschichte undVerdundeheit an der Musik und dem Tanz. Die Tanzform hat sich mit der Zeit weiterentwickelt und neue Stile hervorgebracht, aber der Kern des Swingtanzes – die Verbundenhiet durch Musik, Bewegung und Improvisation, Individualität und Widerstand gengen Repressionen– bleibt unverändert.

Ob als Hobby, als sportliche Herausforderung oder einfach als Ausdruck von Lebensfreude – Swingtanz ist eine wunderbare Möglichkeit, in die Geschichte der Tanzkultur einzutauchen und gleichzeitig viel Spaß zu haben!

Lindy Hop


Zu den bekanntesten Swingtänzen heute zählen der Lindy Hop – er verbindet Einflüsse aus Charleston, Jazz und Stepptanz und steht für kreative Freiheit, rhythmisches Ausdrucksvermögen und soziale Verbundenheit. Aber war – und ist – auch Ausdruck von Widerstandskraft, Lebensfreude und kultureller Selbstbestimmung in einer Zeit sozialer Ungleichheit. Heute ist er weltweit beliebt – getragen von einer Szene, die lernt seine Wurzeln in der Schwarz-US-amerikanischen Kultur anzuerkennen und zu respektieren.
Lindy Hop, der als der erster echte Swingtanz gilt, entstand in Harlem, New York und wurde schnell zu einem Symbol der Tanzkultur der 1930er Jahre.
Bekannt wurde der Tanz unter anderem durch Tanz-Formationen wie die Whitey’s Lindy Hoppers, die den Tanz-Stil in den 1930er- und 1940er-Jahren auf Bühnen und Kino-Leinwände brachten. Norma Miller und Frankie Manning waren lange Zeit tänzerische Köpfe dieser sehr ausdrucksstarken Tanzart, bei der Improvisation und Kreativität eine große Rolle spielten mit schnellen Bewegungen und akrobatischen Elementen kombiniert wurde.
Der Tanz lebt von der Interaktion zwischen den Tanzpartnern*innen und der Musik. Es ist ein sozialer Tanz, bei dem der Spaß im Vordergrund steht.

Balboa


Balboa erstmals in den 1930er- und 1940er-Jahren in Mode und erfreut sich heutzutage zunehmender Beliebtheit. So ist er auf vielen regulären Lindy-Hop- und Boogie-Camps fester Bestandteil im Programm. Balboa ist aufgrund der sehr engen Tanzhaltung vor allem ideal bei voller Tanzfläche und macht Tanzen auf schnelle Musik besonders leicht, funktioniert aber auch bei langsameren Tempi. Bereichert um öffnende Figuren, wie bei Boogie und Swing, wird Balboa zum Bal-Swing und besonders abwechslungsreich. Benannt ist der Tanz nach der Balboa-Peninsula-Halbinsel in Newport Beach (Kalifornien) bei Los Angeles, wo er entstanden ist.

Charleston


Der Charleston (auch: 20s Charleston) ist ein US-amerikanischer Gesellschaftstanz des 20. Jahrhunderts. Er wurde nach der Hafenstadt Charleston in South Carolina benannt. In Europa wurde er 1925 durch Josephine Baker bekannt. Obwohl der Tanz ursprünglich von Afroamerikanern entwickelt wurde, konnte er sich in den USA als „weißer“ Gesellschaftstanz etablieren. Eine abgeänderte Tanzform des Charleston wurde in den 30ern und 40ern zu Swing Jazz getanzt. Dieser hatte mehrere Namen, am bekanntesten sind Lindy Charleston, Savoy Charleston, 30s oder 40s Charleston und Swing(ing) Charleston.

Blues


Der Bluestanz wird in der Regel nicht direkt zum Swingtanz gezählt, da er aus einer anderen musikalischen Tradition stammt. Der Bluestanz ist eng mit dem Blues verbunden, einem Musikstil, der seine Wurzeln in der Schwarz-US-amerikanischen Kultur im tiefen Süden der USA hat und besonders im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert populär wurde.
Entstanden aus den Erfahrungen der Schwarzen Bevölkerung in der Zeit nach der Sklaverei, entwickelte sich Blues als Ausdruck von Schmerz, Widerstand, Sehnsucht und Lebenswillen – in Musik wie im Tanz.

Blues Dance ist kein festgelegter Stil, sondern eine Familie von Tänzen mit fließenden Bewegungen, körperlicher Erdung und feinem musikalischen Gespür. Getanzt wird oft in enger Verbindung mit dem*r Partner*in– mal ruhig und introspektiv, mal verspielt und kraftvoll.

Im Gegensatz zum Swing, der oft schnellere und rhythmisch komplexere Bewegungen betont, hat der Blues Dance eine ruhigere, emotionalere und oft intimere Qualität, die sich in langsameren, fließenderen Bewegungen widerspiegelt. Beide Tanzformen sind aber stark improvisiert und betonen die Verbindung zwischen Tanzpartnern. Sowohl Swing als auch Blues nutzen die emotionale Ausdruckskraft der Musik und Tanzende beider Stile legen großen Wert auf Rhythmus und persönliche Interpretation der Musik.

Blues als Gesellschafts- oder Showtanz war nie sehr weit verbreitet, stattdessen wurde er in verräucherten Musikbars und bei Blues-Haus-Partys getanzt und hatte einen privateren Charakter. Daher blieb der Tanz enger an die Bewegungsformen des subsahara-afrikanischen Tanzes gebunden, nicht nur in der Betonung der Bewegung der Hüften, sondern auch damit, dass er innerhalb eines deutlich begrenzten Raumes stattfindet. Viele Aspekte des Tanzes beziehen sich direkt auf die Musik, zu der getanzt wird, z. B. Call und Response, emotionale Intensität, Spannung und Lösung.

In modernen Tanzgemeinschaften werden beide Stile (Swing und Blues) oft gemeinsam unterrichtet, sodass Tanzende den fließenden Übergang von Swing zu Blues und umgekehrt erleben können.